Strategien für den Umgang mit narzisstischen Vorgesetzten: Herausforderungen und Bewältigungsmöglichkeiten im Arbeitsalltag
Der Umgang mit narzisstischen Führungskräften stellt viele Menschen vor große Herausforderungen und kann das Arbeitsumfeld belasten und die psychische Gesundheit gefährden. Narzissmus zeichnet sich durch übermäßige Selbstverliebtheit, Arroganz und ein geringes Selbstwertgefühl aus, das oft hinter einer Fassade verborgen wird. Solche Führungskräfte interessieren sich mehr für Macht und Bewunderung als für ihre Mitarbeiter und die Organisation.
Anzeichen, die auf eine narzisstische Führungskraft hinweisen können:
- Übertriebene Selbstbezogenheit
- Das Bedürfnis nach Bewunderung
- Mangel an Einfühlungsvermögen
- Gefühl der Überlegenheit
- Empfindlichkeit gegenüber Kritik
- Manipulierendes Verhalten
- Egozentrische Entscheidungen
- Arroganz
Narzissmus bei Führungskräften erkennen:
1. Redet Ihr Vorgesetzter ständig über seine eigenen Erfolge?
2. Braucht sie ständig Bewunderung?
3. Ignoriert sie die Gefühle anderer?
4. Reagiert sie negativ auf Kritik?
Mehrere „Ja“-Antworten können auf narzisstische Züge hinweisen.
Mitarbeiter mit narzisstischen Chefs haben überwiegend Nachteile. Sie kämpfen häufig mit Problemen wie:
- Stress und Angst: Ständige Kritik und hohe Erwartungen führen zu Unsicherheit und Anspannung.
- Mangelnde Anerkennung: Leistungen werden ignoriert und der narzisstische Chef nimmt den Ruhm für sich in Anspruch.
- Konflikte und Spannungen: Narzissten schüren Unstimmigkeiten, die zu einem unharmonischen Arbeitsklima führen.
- Isolation: Betroffene fühlen sich oft allein und ohne Unterstützung.
- Verminderte Produktivität: Konflikte und emotionale Belastungen vermindern die Arbeitsleistung.
- Erschöpfung und Burnout: Dauerstress und ein toxisches Umfeld führen zu emotionaler und körperlicher Erschöpfung.
- Karriererisiken: Konfrontationen behindern die berufliche Entwicklung und Weiterbildungsmöglichkeiten.
Eine narzisstische Führungskraft kann nicht nur einzelne Mitarbeiter belasten, sondern auch das gesamte Team negativ beeinflussen. Die Teammoral leidet häufig, weil sich die Mitglieder nicht wertgeschätzt fühlen oder um die Anerkennung und Aufmerksamkeit des Chefs konkurrieren. Eine hohe Mitarbeiterfluktuation kann die Folge sein, da Mitarbeiter in ein gesünderes Umfeld wechseln wollen.
Umgang mit narzisstischen Vorgesetzten – fünf Wege, sich zu behaupten
Der Umgang mit einem narzisstischen Vorgesetzten erfordert unterschiedliche Herangehensweisen. Hier einige Tipps:
1. Direkte Konfrontation vermeiden – formulieren Sie konstruktive Kritik diplomatisch.
2. Grenzen setzen: Klare, respektvolle Grenzen zum Schutz vor Überforderungen.
3. Unterstützung suchen: Unterstützung bei Kolleginnen und Kollegen, der Personalabteilung oder externen Mentorinnen und Mentoren suchen.
4. Strategische Kommunikation: Klar und präzise kommunizieren, wichtige Informationen schriftlich festhalten.
5. Exit-Strategie: In untragbaren Situationen nach alternativen Beschäftigungsmöglichkeiten suchen.
Erfolgversprechend ist es, sich auf die Dinge zu konzentrieren, die man selbst in der Hand hat. Nach dem Motto: Ändere, was du ändern kannst, akzeptiere, was du nicht ändern kannst und lerne, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Narzissmus kann Menschen in Führungspositionen bringen, macht sie aber nicht immer zu effektiven Führungskräften. Narzissten schätzen ihre Führungsqualitäten oft höher ein, aber objektive Bewertungen zeigen keinen solchen Zusammenhang.
Konzentrieren Sie sich auf das, was Sie machen können, und bleiben Sie gelassen.
Hier einige hilfreiche Tipps:
1. Atemübungen: Entwickeln und üben Sie Atemtechniken, um in Stresssituationen ruhig zu bleiben.
2. Achtsamkeitsübungen: Bauen Sie diese in Ihren Alltag ein, um mehr innere Ruhe und Konzentration zu erlangen.
3. Meditation und autogenes Training: Nutzen Sie diese Methoden zur Stressbewältigung und emotionalen Stabilität.
4. Trigger setzen: Nutzen Sie Triggerpunkte, um sich in stressigen Situationen zu beruhigen.
5. Selbstfürsorge: Achten Sie auf Ihre Gesundheit durch Bewegung, gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf.
6. Netzwerk aufbauen: Suchen Sie Unterstützung bei Kolleginnen und Kollegen oder Mentorinnen und Mentoren.
7. Positives Umfeld schaffen: Gestalten Sie Ihren Arbeitsplatz motivierend mit persönlichen Gegenständen oder inspirierenden Zitaten.
8. Erwartungen anpassen: Erwarten Sie keine Empathie vom Chef, sondern konzentrieren Sie sich auf sich selbst.
Langfristige Strategien
Neben kurzfristigen Methoden zur Stressbewältigung und dem Setzen von Grenzen sind auch langfristige Strategien wichtig:
- Mentoring-Programme: Die Teilnahme an oder der Aufbau von Mentoring-Programmen kann helfen, langfristige Unterstützung und Beratung zu erhalten.
- Karriereentwicklung: Arbeiten Sie kontinuierlich an Ihren Fähigkeiten und Kenntnissen, um Ihre Marktchancen zu verbessern und gegebenenfalls einen Wechsel zu erleichtern.
- Rechtliche Schritte: In extremen Fällen wie Mobbing oder Diskriminierung können rechtliche Schritte in Betracht gezogen werden. Dokumentieren Sie alle relevanten Vorfälle sorgfältig.
Weitere Selbstfürsorgestrategien
Professionelle Beratung oder psychologische Unterstützung können helfen, mit der emotionalen Belastung umzugehen. Pflegen Sie Aktivitäten außerhalb der Arbeit, um Abstand zu gewinnen und sich zu erholen, gehen Sie Ihren Hobbys und Interessen nach.
Feedback-Kultur nutzen
Versuchen Sie, eine Feedback-Kultur zu etablieren oder zu unterstützen, die auf gegenseitigem Respekt und konstruktiven Vorschlägen basiert. Auch wenn Ihr narzisstischer Vorgesetzter dies vielleicht nicht sofort begrüßt, kann es langfristig zu einer Verbesserung des Arbeitsklimas beitragen.
Ein positives Umfeld schaffen
Zusätzlich zu den bereits erwähnten positiven Veränderungen am Arbeitsplatz können Teambuilding-Aktivitäten initiiert oder unterstützt werden, die den Zusammenhalt stärken und helfen, das Arbeitsklima trotz schwieriger Vorgesetzter zu verbessern.
Streben Sie flexible Arbeitszeiten oder -modelle an, um die Balance zwischen Arbeit und persönlichem Wohlbefinden zu fördern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Umgang mit einem narzisstischen Vorgesetzten eine große Herausforderung darstellen kann. Mit einer Mischung aus kurzfristigem Stressmanagement, langfristiger Karriereplanung und strategischer Kommunikation können Sie jedoch Ihre Resilienz stärken und ein positiveres Arbeitsumfeld schaffen.
Nehmen Sie das Thema in die Hand: Werden Sie zum Möglichkeiten-Denker und Gestalter, statt sich als Opfer vergangener Ereignisse zusehen.
Sie benötigen Unterstützung dabei? Nehmen Sie ein Short-Coaching (90 Minuten) in Anspruch, wenn Sie
- dringend und rasch eine Veränderung wünschen.
- eine große Veränderungsbereitschaft signalisieren und direkt mit der Umsetzung beginnen möchten.
- möglichst schnell wieder in eigenverantwortliches Handeln kommen möchten.
- bereits versucht haben, etwas zu ändern und sich des Problems bewusst sind.
Viel Erfolg bei der Umsetzung
Ihre Petra Schreiber
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