Farbe, Stil, Typ: „Beauty begins the moment you decide to be yourself“
Dieses wunderbare Zitat von Coco Chanel spiegelt die Philosophie meiner Arbeit als Imageberaterin und staatl. anerkannte Kosmetikerin ganz treffend wider. „Sei das Original, nicht die Kopie“, kann ich nur immer wieder sagen. Dass insbesondere junge Frauen so aussehen möchten wie bestimmte Sängerinnen, Schauspielerinnen oder Models, ist bis zu einem gewissen Grad wohl einfach normal. Bedenklich wird es jedoch, wenn man seinen ganzen Fokus derart auf die vermeintliche Perfektionierung seines Äußeren richtet, dass Aspekte der Gesundheit und der eigenen Persönlichkeitsbildung völlig in den Hintergrund treten. Die sozialen Medien tun ihr Übriges dazu. Hier werden zwanzigjährige Influencerinnen für ihren spargeldünnen Body tausendfach gelikt und geteilt, während geistige Höchstleistungen einer Gleichaltrigen kaum Beachtung finden. Mangelndes Selbstwertgefühl öffnet falschen Vorbildern Tür und Tor. Kopieren ist nicht nur einfallslos, sondern man läuft Gefahr, sich selbst, seine eigene Persönlichkeit zu verpassen. Manche hecheln so ihr ganzes Leben lang einer Fata Morgana hinterher.
Dabei ist es doch so spannend, den eigenen Stil zu finden und zu unterstreichen. Stil ist die Art und Weise, wie sich die individuelle Persönlichkeit in der äußeren Erscheinung ausdrückt.
Um unseren eigenen Stil zu entwickeln, sollten wir wissen, welche Schnitte, Stoffe, Muster, Farben und Accessoires die Form unserer Figur günstig betonen. Auf jeden Fall sollten wir uns über unsere Persönlichkeitsmerkmale bewusst sein: Wie wirke ich auf andere und wie will ich wahrgenommen werden, welche Komponenten spielen da eine Rolle?
Für viele ist es gerade nach einer Farb- und Stilberatung (Typberatung) eine wahre Erleichterung, endlich klar zu sehen, was ihnen steht, worauf sie beim Kleidungs- und Schuhkauf achten sollten und was definitiv in den Altkleidersack kann. Auch Unsicherheiten vor dem nächsten Besuch im Friseurstudio oder Brillengeschäft gehören der Vergangenheit an, wenn Sie souveräne Stilsicherheit gewonnen haben. Das gilt selbstverständlich für Männer ebenso wie für Frauen.
Ihre Körperform ist entscheidend für die Auswahl der Mode, die Sie am besten kleidet. Bei Ihrer persönlichen Typberatung erfahren Sie, was Ihnen besonders gut steht. Zuerst ermitteln wir Ihren individuellen Figurentyp. Dabei stehen bestimmte Grundtypen zur Auswahl:
A = die Birne: feminin
- schmale, abfallende Schultern
- wenig Busen
- definierte Taille
- breites Becken
- kräftige Oberschenkel, oft auch Unterschenkel
- runder Po
- Konfektionsgrößen für den Oberkörper können ein bis zwei Konfektionsgrößen kleiner als für den Hüft- und Oberschenkelbereich sein.
Ziel: optischer Ausgleich zwischen schmalem Oberkörper und kräftigem Hüftbereich.
O = der Apfel: vollschlank, rundliche Figur (Menschen mit O-Figur sind meist geneigt, ihren Körper mit zu großer Kleidung zu verhüllen, dabei steckt hier richtig viel Potenzial
drin, auch der Figur gerecht zu werden und die Vorzüge zu betonen ;-))
- Schwerpunkt liegt vorn in der Körpermitte
- großer Busen und runder Bauch gehen ineinander über
- meist schlanke Arme und Beine
Ziel: Streckung erreichen, Dekolleté und Beine betonen.
X = die Sanduhr
- runde, abfallende Schultern
- voller Busen
- schmale Taille
- volle runde Hüften
- kräftige Oberschenkel
- runder Po
- Oberweite entspricht in etwa dem Hüftmaß
Ziel: die Kleidung soll der Figurform folgen und die Taille betonen.
Y = der Kelch (maskulin)
- ausgeprägte gerade Schultern, oft muskulöse Oberarme
- schmale Taille und Hüfte, im Hüftbereich oft bis zu zwei Konfektionsgrößen kleiner als im Oberkörperbereich
- sehr schlanke Beine
- flacher Po
Ziel: Ausgleich zwischen Schulter und Hüfte bilden.
Anhand des ziemlich verbreiteten Typs „H“ gebe ich hier zur Anschaulichkeit einige Punkte hinsichtlich der Auswahl von Kleidung und Accessoires etwas ausführlicher wieder:
H = der Bambus: kompakt, kräftig
- Schultern und Hüfte etwa gleiches Maß
- wenig bis gar nicht ausgeprägte Taille
- schlanke Arme und Beine
- flacher Po
- mäßig bis viel Oberweite
Vorteilhaft für die H-Figur:
- gerade bis schmale Schnitte für die geraden Konturen
- geometrische Muster bevorzugen
- Cardigan mit V-Ausschnitt
- Tunika in schlichtem, geradem Schnitt oder A-Form
- Long-Bluse, offen über Shirt getragen
- Längsbetonung jeder Art durch Muster, Steppung, Nähte
- Hemdblusen, Polohemden
- tiefe V-Ausschnitte an Pullovern
- V-Ausschnitte oder halsferne Rundausschnitte an Shirts
- Lagenlook mit fließenden Materialien
- Schalkragen an Jacken, Blusen
- Kleider in Wickeloptik (zaubert Taille)
- Gürtel locker über Blusen oder Jacken
- Mantelkleid, auch offen über Shirt und Hose getragen
- schmaler, gerade geschnittener Blazer
- gerade oder schmal geschnittene Hosen
- lange Halsketten, je länger, desto besser
- lange, leichte Schals
- größere Handtaschen, Shopper, längerer Riemen
- Taillenbetonung versuchen
Ungünstig für die H-Figur:
- weiblich-niedliche, gerüschte und verspielte Details
- Taillenbetonung
- kurze Oberteile, z. B. Bolerojäckchen
- eckige Ausschnittformen
- eng Anliegendes, Bodies oder Tops nie ohne Bluse, Jacke o. ä. tragen
- stark Auftragendes, voluminöses vermeiden, z. B. grob gestrickte Pullover
- starre Materialien vermeiden, z. B. schweres Leinen
- Bundfaltenhosen
- große Muster
- kurze Ketten oder halsnahe Tücher oder Broschen
- zu kleine Handtaschen meiden
Stylingtipps für H-Typen:
- gerade Schnitte ohne Drapierungen
- klare Linien, Ton in Ton Farbkombinationen oder Colorblocking
- Accessoires, wie lange Ketten oder Schluppen
- klassische Muster wie Nadelstreifen oder Karos
- für mehr Kurven: Details wie schmale Gürtel, Schößchen oder Balconette-BH
Neben der Körperform ist die Beachtung der Proportionen wichtig. Kaum ein Körper ist vollkommen ausgeglichen. Mal ist ein Bereich etwas zu lang oder zu kurz, dann wieder zu füllig oder zu schmal. Mit geschickten Tricks können Sie vieles harmonisieren.
Je nach Situation und Anlass können wir natürlich verschiedene Stilrichtungen tragen. Allerdings gibt es meist eine ganz bestimmte Stilrichtung, die besonders gut zur Ausstrahlung und Figur einer Person passt. Darin wird sie sich am wohlsten fühlen. Die Kleidung aus dieser Stilrichtung wirkt an ihr authentisch. Und das ist das Wichtigste, wenn es darum geht, den eigen Stil zu finden: Authentizität und Persönlichkeit.
Die Grundtypen der Stilrichtungen ergeben sich aus dem Figurtyp, dem Farbtyp und der Persönlichkeit.
Bei der Farbberatung finden wir meist relativ schnell heraus, welche Farben Ihre ganze Erscheinung mehr erstrahlen lassen und welche weniger. Persönlich arbeite ich bei der Typeinteilung nach dem Jahreszeitenprinzip und den Mischtypen, das hat sich etabliert und ist für Kunden und Kundinnen sehr gut nachvollziehbar:
Typische Charakteristika der Jahreszeitentypen:
Der Frühlingstyp
Haut: goldener Unterton, leichte Bräune im Sommer, ggf. hellbraune bis goldbraune Sommersprossen
Haare: Blond oder Hell- bis Mittelbraun mit Goldschimmer, rötlich
Augen: Hell und klar, Blau, Grün, Grau, Rehbraun
Der Sommertyp
Haut: Kalte und blasse oder rosige Haut mit bläulichem Unterton, ggf. grau-braune Sommersprossen, kaum Bräune im Sommer
Haare: sehr helles, kaltes Blond mit Silberschimmer oder stumpfes Braun
Augen: hell und kühl, Blau, Grün, Grau
Der Herbsttyp
Haut: goldener Unterton, helle Haut mit goldbraunen Sommersprossen oder leicht gebräunt, mit pfirsichfarbenem Unterton
Haare: warme Braun- und Rotnuancen mit goldenem Unterton, teils auch goldenes Blond
Augen: alle Braunnuancen, Olivgrün, warmes Blau
Der Wintertyp
Haut: heller Porzellanteint mit leichtem Blauschimmer oder dunkle, braune Haut mit olivfarbenem Unterton
Haare: Dunkelbraun bis Schwarz, ergraut schnell
Augen: helle Blau-, Braun- und Grüntöne in kalten Nuancen
Das klingt jetzt recht einfach, ist es aber nicht immer, denn es kann sein, dass Haut, Haare, Augen nicht so einfach wie angegeben zusammenpassen und dann stellt sich die Frage, in welche Richtung geht es denn jetzt? Das muss dann ganz genau und intensiv anhand der Farbtücher analysiert werden. Und hier sieht man schon, dass sich Menschen eben nicht so einfach in eine Schublade stecken lassen 😉.
Die Stilform spiegelt Ihre Persönlichkeit wider. Auch hier gibt es zur Orientierung bestimmte Typen. Natürlich können sich die einzelnen Bereiche auch überlappen und je nach Anlass variieren, doch viele finden sich in der Regel ziemlich eindeutig in einer favorisierten Kategorie wohl:
- der sportliche Stil
- der natürliche Stil
- der romantisch, feminine Stil
- der zarte Stil für zierliche Personen
- der dramatisch-extravagante Stil
Man kann es immer wieder beobachten, dass Menschen, die ihren Stil gefunden haben und mit Überzeugung und Freude nach außen tragen, selbstbewusster, überzeugender, einfach souveräner und damit eindeutig attraktiver und interessanter wirken. Runde Bäuche, X-Beine, abstehende Ohren … wen interessiert das dann noch?
Life ist your red carpet – walk it!
Herzlichst, Ihre Petra Schreiber
Wissen Sie eigentlich, wie Sie wirken und wahrgenommen werden?
Welchen Farb-/Stiltyp verkörpern Sie, wie heben Sie Ihre Persönlichkeit hervor?
Kommentar schreiben