„Good manners are your beauty“
Schönheit ist ein facettenreicher Begriff und bezeichnet so viel mehr als eine gefällige Erscheinung. Wenn wir an einem stilorientierten Image arbeiten, dürfen wir uns nicht auf die Aspekte unserer rein optischen Erscheinung beschränken. Schlechtes Benehmen vernichtet in Sekundenschnelle den ästhetisch ausgefeiltesten Auftritt. Aus Japan stammt der hübsche Spruch „Gutes Benehmen ist wie ein vollendeter Faltenwurf“. Tatsächlich entfaltet sich unser Image erst in vollem Glanz beim Umgang mit unseren Mitmenschen. Wenn von guten Manieren die Rede ist, geht es nicht wirklich darum, ob man die Kartoffel mit einem Messer durchschneiden darf oder unbedingt der Dame in den Mantel helfen muss. Es geht um die Grundhaltung unseren Mitmenschen gegenüber:„Respect for others guides our manners“, sagte einst Lawrence Sterne und auch der berühmte Zeitgenosse des Freiherrn von Knigge, Johann Wolfgang von Goethe, fasste es treffend zusammen: „andere zu schätzen regiert unser Betragen“.
Kleine Höflichkeiten im Alltag werden sehr schnell wahrgenommen, gerade weil sie – leider – keine Selbstverständlichkeit sind. Sofort fällt uns an bestimmten Verhaltensweisen auf, wer offensichtlich „aus einem guten Stall kommt“. Idealerweise werden gute Manieren schon im Kindesalter eingeübt, aber für eine Auffrischung in Sachen Etikette ist es natürlich nie zu spät. Und es lohnt sich, denn gute Manieren öffnen so manche Tür.
Denken wir immer an die Macht der Zauberwörter wie „Bitte“, „Danke“, „Pardon“ und für höfliche Formulieren sollte immer Zeit sein: „Gestatten Sie, dass …“ oder „Ist es für Sie in Ordnung, wenn …“ – und schon ebnet sich ganz geschmeidig der eine oder andere Weg, finstere Mienen hellen sich auf. Lassen Sie Ihr Gegenüber ausreden, auch wenn es manchmal schwer fällt. Zeigen Sie Interesse, es ist ein Zeichen von Respekt. So ist es z. B. sehr unhöflich, während eines Gesprächs wiederholt auf das Handy-Display zu schauen, um die neuesten Eingänge zu checken. Das Verhalten sagt unverhohlen, „Du bist mir nicht so wichtig.“
Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme sind das A und O guter Umgangsformen. Auf Pünktlichkeit achten, hier mal den Vortritt lassen, dort die Tür aufhalten … mit dem richtigen Quäntchen Achtsamkeit gegenüber anderen braucht man im Alltag kein umfangreiches Knigge-Studium.
Aber natürlich gibt es dann auch jene Etikette-Regeln, die man nicht intuitiv beherrschen kann, sondern schlichtweg erlernen muss, um sich auf dem gesellschaftlichen Parkett souverän bewegen zu können.
Im Internet oder in Buchläden finden sich jede Menge Knigge-Ratgeber und Dresscodes, aber noch effektiver sind praxisnahe Workshops oder Einzeltrainings z. B. über das korrekte Verhalten bei Geschäftsessen und Empfängen. Es gibt immer wieder Situationen, denen man besser nicht unvorbereitet begegnen sollte, um peinliche Pannen zu vermeiden. Ein kleiner, professionell geleiteter Praxiskurs macht Sie nicht nur parkettsicher, sondern ist oft auch ein echter Spaßfaktor.
Klassische Bewährungsproben sind das Essen in gehobenem Ambiente, offizielle Empfänge, Meetings und natürlich auch das Bewerbungsgespräch. Bewerber, die ohne Einladung Platz nehmen, sich eine Zigarette anzünden und mit gespreizten Beinen lässig mit dem Stuhl schaukeln, können ebenso wenig begeistern wie verschlossene, gehemmte Kandidaten. Mit dem passenden Know-how im Hinterkopf, wie man bereits mit Körpersprache punkten kann, gelingt Ihnen bedeutend entspannter ein überzeugender, authentischer Auftritt.
Und damit sind wir auch schon bei einem neuen spannenden Themenbereich. Im nächsten Artikel widmen wir uns der Frage, wie unglaublich wichtig für eine authentische, attraktive Ausstrahlung die nonverbale Kommunikation sein kann.
Bis dahin lassen wir noch einmal Goethe zu Wort kommen: „Das Betragen ist ein Spiegel, in welchem jeder sein Bild zeigt“.
Herzlichst
Ihre Petra Schreiber
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